Ob ein Bein besser gewickelt wird oder mit einem Strumpf versorgt werden sollte, hängt von der zugrundeliegenden Erkrankung, der voraussichtlichen Dauer der Kompressionstherapie und von der Gestalt des Beines ab. Diese Entscheidung sollte der behandelnde Arzt treffen. Medizinische Kompressionsstrümpfe sollten durch ihre Strickart eine gleichmäßige Druckverteilung erreichen, man bezeichnet sie daher auch als Zweizugstrümpfe. Sie sind nicht mit "Stützstrümpfen" zu verwechseln, die in Bezug auf Höhe des Druckes, Konstanz des Druckes und Druckverteilung oft nicht ausreichen. Stimmen die Beinumfangs- und -längenmaße mit den vorhandenen Konfektionsgrößen überein, kann ein Serienkompressionsstrumpf gewählt werden. Anderenfalls ist eine Maßanfertigung erforderlich.
Kompressionsstrümpfe gibt es in den Stärkeklassen I-IV. Je höher die Zahl, desto höher ist der Druck des Strumpfes. Die Kompressionsklasse I ist geeignet für beginnende Venenschwäche. Die Klasse II ist für die typischen oberflächlichen Krampfadern vorgesehen. Bei Schäden des tiefen oder des Verbindungsvenensystems kann die Klasse III erforderlich werden. Die Klasse IV ist den ganz schweren Beinschwellungen (Ödemen) vorbehalten.
Das Anziehen eines Kompressionsstrumpfes will geübt sein, das Unterziehen eines Nylonstrumpfes kann dies erheblich erleichtern. Darüber hinaus gibt es in Apotheken und Sanitätshäusern verschiedene Anziehhilfen. Die Elastizität des Strumpfes lässt mit der Zeit nach, alle 6 Monate ist daher die Verordnung eines neuen Strumpfpaares möglich.