Venenentzündungen (Phlebitiden) können nicht nur an den Beinen, sondern auch an den oberflächlichen Armvenen entstehen. Hierzu kommt es meist nach Spritzen (Injektionen) oder Anlegen eines Tropfes (Infusionen) aufgrund einer Reizung der Vene durch die Nadel oder das verabreichte Medikament. Die Zeichen der oberflächlichen Venenentzündung am Arm sind dieselben wie am Bein. Es entsteht ein druckschmerzhafter, geröteter Venenstrang, der sich heiß anfühlt. Seltener treten Thrombosen der Armvenen im Rahmen einer durch wiederholte Beinvenenentzündungen ausgelösten allgemeinen Überempfindlichkeit des Venensystems auf.
Strangförmige oberflächliche Phlebitiden außerhalb von Armen und Beinen sind selten. Sie betreffen dann meist die seitliche Brustwand (Mondor-Krankheit), den Hals oder den Penis (Kranzfurchenphlebitis) und verlaufen in der Regel ohne stärkere subjektive Beschwerden. Im Gegensatz zu den Venenentzündungen an Beinen und Armen bleibt die über dem entzündeten Gefäß liegende Haut normal.
Durch übermäßige körperliche Belastung (z.B. Holzfäller), Tumorerkrankungen oder Röntgenbestrahlungen im Schultergürtelbereich sowie durch einen angeborenen Engpass zwischen Schlüsselbein und einer überzähligen Rippe (Halsrippe), kann es zu einer Druckschädigung der Schultergürtelvene mit daraus resultierender Thrombose kommen. Klinisch zeigt sich dies durch Schwellung, bläuliche Verfärbung, Schmerzen, Schweregefühl und Kraftlosigkeit des betroffenen Bereiches. Die Therapiemöglichkeiten sind die gleichen wie bei der tiefen Beinvenenthrombose. In der Regel ist der Verlauf einer Armvenenthrombose aber weniger schwerwiegend als der einer Beinvenenthrombose. Die Gebrauchsfähigkeit des Armes ist nach überstandener Thrombose meist uneingeschränkt. Ein postthrombotisches Syndrom ist am Arm selten, weil sich die Schwerkraft dort weit weniger auswirkt als am Bein.