Die Veränderungen bei chronischer Beinvenenschwäche führen dazu, dass der Weg des Sauerstoffes und anderer Nährstoffe von den Arterien in die Haut und der Abtransport der Schlackenstoffe aus der Haut in die Venen erschwert wird. Die oberflächlichsten Zellen werden nicht mehr ausreichend versorgt und sterben nach und nach ab.
Bei lange andauernder Venenschwäche kann es somit schließlich zur Entstehung eines offenen Beines (Ulcus cruris) kommen. Dieser flächenhafte Defekt der Haut tritt zumeist in der Innenknöchelregion auf. Aber auch die Außenknöchelregion und im Extremfall der gesamte Beinumfang können betroffen sein. Je nach Größe und eventueller Besiedlung mit Bakterien ist für die Therapie des Ulcus cruris eine intensive Wundbehandlung notwendig.
Neben einer chronischen Beinvenenschwäche kommen noch andere Ursachen für die Entstehung eines Ulcus in Betracht. Das Ulcus im Rahmen der Beinvenenschwäche ist im Gegensatz zum Ulcus bei arterieller Durchblutungsstörung meistens nicht schmerzhaft. Bei Autoimmunerkrankungen wie der Vaskulitis oder dem Pyoderma gangraenosum ist häufig ebenfalls der Schmerz und die besondere Gestalt des Ulcus als Unterscheidungsmerkmal heranzuziehen. Ulcera in Folge einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) liegen häufig nicht an der typischen Knöchelregion, sondern an Druckstellen der Fußsohlen oder der Zehen.
Offenes Bein (Ulcus cruris) infolge einer chronischen Beinvenenschwäche im Bereich des Unterschenkels über dem Außenknöchel. In der Umgebung erkennt man ein Stauungsekzem mit schuppender und geröteter Haut