Am Samstag den 20 Juni 2015 lud die Universitäts-Hautklinik Heidelberg zum "Veneninformationstag" ein. Die Experten der Klinik stellten in Vorträgen die verschiedenen Erscheinungsbilder von Venenleiden, Möglichkeiten der Diagnostik, die minimal-invasive Therapie bei Krampfadern und ein ganzheitliches Wundversorgungskonzept für offene Beine vor. Im Anschluss hatten die Besucher die Gelegenheit, die phlebologische Ambulanz, die Wundambulanz und die OP-Räume der 2013 bezogenen Hautklinik zu besichtigen.
Nahezu jeder Zweite in Deutschland leidet an Krampfadern - nicht nur harmlose Schönheitsfehler, sondern Ursache für eine Überlastung der tiefen Venen, tiefe Venenthrombosen und verschiedene Hautveränderungen die bis zum "offenen Bein" führen können. Durch rechtzeitige Behandlung lassen sich diese Komplikationen verhindern. Bei den Betroffenen besteht eine Schwäche der Gefäßwände: Die Venen weiten sich, die Venenklappen schließen nicht mehr vollständig und das Blut staut sich in den Beinen. In der Folge schwellen die Beine an und schmerzen. Risikofaktoren sind neben dem Alter und Übergewicht auch langes Sitzen oder Stehen im Beruf.
Radiowellen lassen Venen von innen schrumpfen
In der Behandlung der sogenannten Stammvarikose - einer Aufweitung der großen, oberflächennahen Venen in den Beinen - kommen heute weitestgehend schonende, minimal-invasive Methoden wie die Radiofrequenzbehandlung zum Einsatz: Die Ärzte führen unter lokaler Betäubung einen dünnen Katheter in die defekten Venen ein. Das Katheterende erhitzt mittels Radiowellen die Innenwand der Venen kontrolliert auf 120 Grad Celsius, woraufhin sich die Venen dauerhaft zusammenziehen und abgebaut werden. Hier kann in Zukunft kein Blut mehr versacken. Das umliegende Gewebe wird nicht geschädigt und es treten kaum Beschwerden auf. Der Patient kann bereits 30 Minuten nach dem Eingriff die Klinik wieder verlassen. Derzeit übernehmen nur die privaten Kassen den Eingriff, gesetzlich Versicherte müssen die Kosten in der Regel noch selbst tragen.
Umfassendes Versorgungskonzept für offene Beine
Für die Behandlung chronischer Wunden an den Beinen - bei arteriellen Durchblutungsstörungen, Venenschwäche, Rheuma, Diabetes oder anderen Grunderkrankungen - gibt es an der Universitäts-Hautklinik Heidelberg ein eigenes Versorgungskonzept: Klinikärzte und ein speziell geschultes Pflegeteam betreuen die Patienten gemeinsam mit niedergelassenen Hautärzten durchgängig von der Diagnostik bis zur Nachsorge. Einer genauen und interdisziplinären Abklärung möglicher Ursachen folgen die Therapie der zugrundeliegenden Erkrankung und die intensive Wundbehandlung bis hin zur Hauttransplantation im Rahmen eines stationären Aufenthaltes. Seit dem Umzug ins Neuenheimer Feld gibt es als Anlaufstelle für die Patienten die Wundambulanz mit eigenen Räumlichkeiten und Sprechstunden.
Kontakt:
Sarah Müller
Allgemeines Oberarztsekretariat
Universitäts-Hautklinik Heidelberg
E-Mail: Sarah.Mueller@med.uni-heidelberg.de
Quelle: Presseveröffentlichung Universitätsklinikum Heidelberg
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