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Lebensbedrohliche Blutgerinnsel in der Lunge besser behandeln

29. Juli 2014 - Dr. Uwe Schwichtenberg

Blutgerinnsel (Thromben) in der Lunge können zum Tod führen oder einen Kreislaufkollaps nach sich ziehen. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie zeigen: Eine frühe – Blutgerinnsel auflösende – Behandlung kann ausgewählte Patienten am Leben erhalten. Dabei ist allerdings eine erhöhte Rate von Hirnblutungen zu beachten.

„Die PEITHO-Studie unterstützt eindeutig unsere Annahme, dass eine Abschätzung der Risiken von Patienten mit akuter Lungenembolie unbedingt notwendig ist. Darüber hinaus unterstreicht die Studie, dass diese Patienten grundsätzlich eine rasche, wirksame Thrombusauflösung benötigen", so Studienleiter Prof. Dr. Stavros Konstantinides vom Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) der Universitätsmedizin Mainz.

Eine Lungenembolie (LE) tritt auf, wenn sich ein Teil eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einer Vene löst, in die Lunge wandert und eins oder mehrere Lungengefäße verstopft. Dies hat in Deutschland jährlich circa 40.000 Todesopfer zur Folge. Im Zuge einer Lungenembolie ist die häufigste Todesursache ein Versagen der rechten Herzkammer, die wegen der Verstopfung der Lungenarterie durch die Gerinnsel in ihrer Funktion stark eingeschränkt ist. „Bei einer Lungenembolie wird die rechte Herzkammer akut mit einem „unüberwindbaren“ Hindernis konfrontiert“, so Prof. Konstantinides.

Die internationale „PEITHO“-Studie hat die Zugabe des Thrombus-auflösenden Medikaments Tenekteplase – zusätzlich zur üblichen Behandlung mit Heparin – gegen Plazebo (plus Heparin alleine) getestet. Der kombinierte primäre Endpunkt der Studie war Mortalität oder Kreislaufkollaps nach 7 Tagen. Dieser wurde in der Tenekteplase-Gruppe - im Vergleich zu der Plazebo-Gruppe – signifikant reduziert (statistisch berechneter Wert der relativen Risikoreduktion: 56 %).

„Der Preis für die Wirksamkeit der schnellen Thrombusauflösung war das vermehrte Auftreten von Blutungen, darunter auch von Schlaganfällen mit Hirnblutung“, sagt Prof. Konstantinides. Letztere traten bei 2 Prozent aller Patienten in der Thrombolyse-Gruppe (als Thrombolyse bezeichnet man eine medizinische Therapie bei Verschlüssen von Blutgefäßen) auf. „In zukünftigen Studien werden wir unser Konzept zur Abschätzung der Risiken verfeinern und vor allem Patienten mit geringem Blutungsrisiko besser identifizieren“, so Prof. Konstantinides und ergänzt: „So könnte beispielsweise die Dosis des Medikaments bei älteren Patienten reduziert und alternative Methoden der Thrombolyse untersucht werden.“

Quelle: Stabsstelle Kommunikation und Presse der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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