In einer klinischen Studie wurde die Häufigkeit von Verformungen der Zehennägel bei Patienten mit einer chronischen Venenschwäche bestimmt. Außerdem wurde untersucht, wie häufig bei CVI-Patienten mit verformten Zehennägeln eine Nagelpilzinfektion vorliegt. Durch den schlechten Blutabfluss kann auch eine Minderversorgung von Zehennägeln entstehen, die sich dann verformen, verfärben und so eine eventuelle Pilzinfektion verdecken können.
Bei der chronischen Venenschwäche, (Fachausdruck Chronisch venöse Insuffizienz - CVI), handelt es sich um eine häufige Erkrankung, die vor allem bei älteren Personen auftritt. Die Symptome sind vielfältig und reichen von erweiterten Hautvenen über chronische Schmerzen in den unteren Extremitäten bis hin zu Hautveränderungen und Geschwüren.
Studienergebnis: Viele CVI-Patienten leiden unter einer Nagelpilzinfektion
Insgesamt wurden 44 Patienten zwischen 39 und 63 Jahren mit einer gesicherten moderaten bis schweren chronischen Venenschwäche in die Studie aufgenommen. 37 (84%) wiesen Nageldeformationen auf. Von diesen wurde bei 28 (75%) an beiden Füßen eine Nagelpilzinfektion festgestellt, meist verursacht durch die Pilzart Trichophton rubrum (66,7%). In 12,5% der Fälle wurden verschiedene Hefepilzarten nachgewiesen.
Aber: Pilzmittel wirken nur bedingt
Alle 28 Patienten mit einer Nagelpilzinfektion erhielten vier Monate lang ein Antimykotikum. Die Daten von 24 Personen konnten ausgewertet werden. Nur bei sechs Patienten (25%) konnte der Pilz vollständig beseitigt werden, sie galten als klinisch geheilt. Bei zwei Personen hatte sich der Zustand der Zehennägel deutlich gebessert, ein Fußpilz konnte nicht mehr nachgewiesen werden. Weitere zwei Personen wiesen eine moderate bzw. leichte Verbesserung auf. Doch insgesamt 14 Patienten (58%) sprachen auf die Behandlung nicht an. Diese waren signifikant älter und waren schon deutlich länger an einer CVI erkrankt als die als klinisch geheilt eingestuften Patienten.
Als Grund für die geringen Heilungsraten unter der Therapie gaben die Autoren an, dass die durch die Venenschwäche verdickten Zehennägel eine vom Antimykotikum nur schwer zu überwindende Barriere darstellen. Auch könnte das bereits seit längerer Zeit durch die Venenschwäche geschädigte Gefäßsystem des Nagelbetts für das Versagen der Therapie verantwortlich sein.
FAZIT
Vor dem Beginn einer Pilzinfektions-Therapie vor allem bei älteren CVI-Patienten mit einer Fußpilzinfektion muss sich der Arzt darüber im Klaren sein, dass der Behandlungserfolg deutlich unter dem bei Fußpilz-Patienten ohne chronische Venenschwäche liegt. Je früher die Therapie eingeleitet wird, desto besser dürfte das Ergebnis sein.
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