In der Verödung (Sklerosierung) großer Krampfadern, der sogenannten Stammvarikosis, hat sich die Schaumsklerosierung gegenüber der Verödung mit flüssigen Mitteln als überlegen erwiesen. Der Schaum wird mittels zweier Spritzen hergestellt, wobei 1ml klassisches Verödungsmittel mit 4 ml Luft aufgeschäumt wird. Anschließend wird der Schaum in die zu verödende Krampfader gespritzt, was auch unter Ultraschallkontrolle erfolgen kann.
Markus Stücker aus dem Venenzentrum der Ruhr-Universität Bochum stellte bei den 14. Bonner Venentagen eine Übersicht über die bisherigen Studien zur Schaumsklerosierung größerer Venen vor. Er berichtete, dass in den vergangenen Jahren aufgrund zunehmender Erfahrung mit der Methode immer geringere Konzentrationen des Verödungsmittels verwendet werden konnten. Dadurch ist die Rate von Venenentzündungen, Venenverschlüssen, Verfärbungen und schmerzhaften langandauernden Reaktionen auf die Verödung immer geringer geworden. Die Erfolge variieren in den Studien von 60-99% in den ersten Wochen nach der Schaumsklerosierung bis hin zu 60-80% sechs Monate später. Die besten Ergebnisse werden bei Venendurchmessern von weniger als 5 mm erreicht.
Eine besondere Stärke der Schaumsklerosierung liegt in der Behandlung von erweiterten Venen im Umfeld eines „offenen Beines“. Dadurch kann die Abheilung der Wunde beschleunigt werden. Im Vergleich zur Operation ist die Schaumsklerosierung gemäß dieser Studienübersicht zwar weniger effektiv, dafür aber haben die Patienten weniger Schmerzen und fallen im Alltags- und Berufsleben kürzer aus. Dies ist das Ergebnis der bisher zwei einzigen Vergleichsstudien, die 2006 veröffentlicht wurden.
Was bis zum heutigen Tage noch fehlt, sind Vergleichsstudien zwischen der Schaumsklerosierung und der Laser- und Radiowellentherapie, den sogenannten endoluminalen Katheterverfahren. Hierüber berichteten wir am 20. Januar und am 30. April 2005. Bei der Radiowellen-Obliteration wird ein Katheter zur Leiste vorgeschoben, um dort die oberflächliche Beinvene (V. saphena magna) durch Hitzewirkung zu verschließen. Die Technik ähnelt dem Verfahren, bei dem eine Laserfiber in gleicher Art vorgeschoben wird, um die Vene mittels des Laserlichts zu veröden. Wenn es in der Zukunft Vergleichsstudien zwischen der Schaumsklerosierung und der Laser- und Radiowellentherapie geben wird, werden wir hier auf www.venenratgeber.de darüber berichten.
(Quelle vasomed 20 Jg. 1/2008, 25f, Schaumsklerosierung – Metaanalyse der Studien, Stefanie Reich-Schupke, Peter Altmeyer, Markus Stücker)
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