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Behandlung chronischer Wunden

13. September 2007 - Dr. Jens Meyer

Wenn eine Wunde nicht heilen will, sich entzündet, anschwillt und schmerzt, dann heißt es: „Baldmöglichst den Dermatologen konsultieren!“, rät Dr. Gudrun Hamm, Hautärztin in Halle. Der Haut-Experte wird eine „Problemwunde“ nicht nur fachgerecht versorgen, sondern auch nach den Ursachen der Wundheilungsstörung forschen. „Das Thema Wundheilungsstörungen wird aufgrund der demografischen Bevölkerungsentwicklung zunehmend bedeutsam“, ist Dr. Gudrun Hamm sicher. Denn gerade bei älteren Menschen besteht eine erhöhte Gefahr, dass sich aus einer Bagatellverletzung oder einer Druckstelle eine „Problemwunde“ entwickelt.

Die Regenerationsfähigkeit der Haut lässt mit dem Alter nach, so dass sich auch Wundheilungsprozesse verlangsamen. Das Risiko für Infektionen steigt - eine nachlassende Hygiene und vernachlässigte Hautpflege, vor allem der Füße, tut hier oft ein übriges. „Zu einer unheilvollen Allianz kann es mit Fußpilzerkrankungen kommen, die in höherem Alter bei mehr als der Hälfte der Bevölkerung nachzuweisen sind“, berichtet Hamm: Enzyme von Hautpilzen schädigen die Hautbarriere, so dass Bakterien leichter eindringen und zu schwerwiegenden Infektionen führen können, die eine Wundheilung beeinträchtigen. Eine Unterversorgung des Wundgebietes mit Sauerstoff und Nährstoffen kann die Wundheilung ebenfalls verzögern. Im Alter funktioniert die Durchblutung nicht mehr so gut wie in jungen Jahren. Viele ältere Patienten leiden zudem an Stoffwechselstörungen wie Diabetes, die eine erschwerte Wundheilung zur Folge haben. Ist es bereits zu diabetischen Nervenschädigungen gekommen, werden darüber hinaus Druckstellen und Verletzungen – vor allem an den Füßen - oft erst sehr spät bemerkt. Der sogenannte „diabetische Fuß“ kann die Folge sein.

„Von einer chronischen Wunde spricht man, wenn eine Wunde innerhalb von vier Wochen keine Heilungstendenz zeigt“, erklärt Dr. Gudrun Hamm. Solange sollte man jedoch nicht warten, betont die Dermatologin. Zeigt eine Wunde keine Anzeichen einer Heilung, kommt es zu Rötungen, Schwellungen und Schmerzen, sollte man frühzeitig einen Dermatologen aufsuchen. „Eine Problemwunde ist in erster Linie ein Haut-Leiden, für das der Haut-Arzt der Experte mit der meisten Erfahrung ist“, betont Hamm. Der Dermatologe behandelt die Wunde phasengerecht: Das Wundbett wird gereinigt, abgestorbenes Gewebe – fachsprachlich Nekrosen - schonend entfernt und die erforderlichen Medikamente gegen Infektionen verordnet. Danach wird die sogenannte Granulation angeregt, so dass sich die Wunde von innen her nach und nach mit gesundem Gewebe „auffüllt“, und die Epithelisierung gefördert, damit sich das Wundgebiet wieder „überhäutet“. Je nach Wundstadium werden hierzu entsprechende Auflagen eingesetzt. Heute bevorzugt man in der Regel eine „feuchte Wundbehandlung“, um ein optimales Wundmilieu für die Heilung zu gewährleisten.

„Zusätzlich zu einer fachgerechten Wundversorgung müssen unbedingt die Ursachen der Wundheilungsstörung behandelt werden“, betont Hamm. Manche Menschen leiden Monate oder gar Jahre an einem „offenen Bein“ oder einem Druckgeschwür, weil die zugrunde liegende Störung nicht erkannt wird. So muss beispielsweise bei einem chronischen Unterschenkelgeschwür, dem Ulcus cruris, auch eine mögliche Venenerkrankung behandelt und unterstützend ein Kompressionsverband verabreicht werden. Beim diabetischen Fuß wird die richtige Einstellung des Stoffwechsels in die Wege geleitet. Bei einem Dekubitus ist eine ausreichende Druckentlastung unabdingbar, damit das Geschwür abheilen kann.

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