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Besenreiser und Krampfadern

16. Februar 2007 - Dr. Jens Meyer

AACHEN (abd) – Venenleiden zählen zu den weit verbreiteten Zivilisationskrankheiten. Kein Grund, sich mit Besenreisern und Krampfadern abzufinden. Die unschönen Veränderungen der Beinvenen können heute schonend entfernt werden – „je früher desto besser“, empfiehlt Dr. Klaus Hübner, Hautarzt und Venenspezialist aus Aachen. Neue schonende Behandlungsmethoden haben in den letzten Jahren in den phlebologisch spezialisierten Hautarztpraxen Einzug gehalten.

Wer zu Krampfadern neigt, hat meist eine Veranlagung für ein schwaches Bindegewebe. Das kann sich besonders in der Schwangerschaft bemerkbar machen. Mit zunehmendem Alter erschlaffen die Gefäßwände ebenfalls. An Übergewicht tragen die Beinvenen zusätzlich schwer. Unsere moderne Lebensweise tut ein Übriges: Stundenlanges Sitzen oder Stehen im Arbeitsalltag gefährdet die Venengesundheit. Bei Bewegungsmangel kann die Muskelvenenpumpe der Waden nicht richtig arbeiten, die mit Unterstützung der Venenklappen für den Rücktransport des Blutes zum Herzen sorgt. „Das Blut versackt in den Beinen“, veranschaulicht Hübner die Folgen. Die gestörte Venenfunktion führt zu krankhaften Gefäßerweiterungen an Waden oder Oberschenkeln. Besenreiser und Krampfadern werden sichtbar, die bläulich-rötlich durch die Haut schimmern. Flüssigkeit tritt in das umliegende Gewebe aus, Knöchel und Unterschenkel schwellen an, die Beine fühlen sich müde und schwer an. Entzündungen und stark juckende Stauungsekzeme können sich entwickeln. Unbehandelt schreitet das Krampfaderleiden immer weiter voran. Sind die tiefen Beinvenen betroffen, kann es sogar zu einer Thrombose kommen; hier muss unbedingt rechtzeitig operiert werden.

Schon erste Venenveränderungen sollten bei einem erfahrenen Venenspezialisten (Phlebologen) abgeklärt werden, empfiehlt Hübner. Bei Krampfadern gilt das „Strippen“, also das operative Herausziehen des betroffenen Venenabschnitts, nach wie vor als Goldstandard, erklärt der Experte. „Die Sklerotherapie, die bei Besenreisern bereits als Standardverfahren gilt, etabliert sich zunehmend auch bei größeren Krampfadern als schonende Alternative“, berichtet der Phlebologe. Durch die Verödung kann sich so mancher Patient den chirurgischen Eingriff ersparen. „Heute bevorzugen wir eine sogenannte Schaumverödung der Varizen“, erklärt Hübner. Dabei wird statt eines herkömmlichen fl üssigen Medikaments ein Schaum direkt in die betroffenen Gefäße eingespritzt. Das unterbindet die Blutversorgung und es kommt zu einer Verklebungsreaktion der Venenwand, die dann nach und nach vom Körper selbst abgebaut wird.

Nach der Sklerotherapie müssen die Patienten für einige Wochen eine intensive Sonneneinstrahlung meiden und Kompressionsstrümpfe tragen. „Die kühlere Jahreszeit ist daher für eine Sklerotherapie optimal“, rät der Venenspezialist. „Die Sklerotherapie gehört unbedingt in die Hand eines versierten Phlebologen“, betont Hübner. Der Sonderreferent für Phlebologie und Angiologie beim Berufsverband der Deutschen Dermatologen bietet seit vielen Jahren entsprechende Fortbildungsmaßnahmen für seine Kollegen an. Mit dem viel propagierten Laser lassen sich nur sehr feine und ganz oberflächliche Besenreiser erreichen. Da die Rückfallrate zudem sehr hoch sei, rät Hübner von dieser Behandlungsmethode eher ab.

Tipps vom Hautarzt: In Bewegung bleiben!

- Als Faustregel für gesunde Venen gilt: Liegen und gehen sind besser als sitzen und stehen.

- In Bewegung bleiben! Treppen statt Fahrstuhl, Fahrrad statt Auto benutzen. Wohltuend ist auch eine kleine Venen-Gymnastik zwischendurch.

- Ideal sind Ausdauersportarten wie Ski-Langlauf, Wandern oder Walking, Fahrradfahren, Schwimmen und Tanzen. Das aktiviert die Muskelvenenpumpe und kräftigt die Sprunggelenk- und Wadenmuskulatur.

- Kneippsche Wasseranwendungen wirken sich ebenfalls günstig auf die Venenfunktion aus.

- Venenpatienten in Stehberufen oder auf langen Autofahrten oder Flügen sollten vorbeugend Kompressionsstrümpfe bis zum Knie tragen.

- Große Hitze, zuviel Sonne, Thermalbäder und hohe Saunatemperaturen meiden.

Quelle: HautInform. Presseservice des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen

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