Vom 17.-18. Februar fanden in Bonn die 12. Bonner Venentage statt. Einen der Themenschwerpunkte dieser ärztlichen Fortbildungsveranstaltung stellte die Behandlung von Krampfadern dar. Die meisten Vorträge zu diesem Thema betrafen die Erfahrungen mit modernen Behandlungsmethoden: Bei der endovenösen Laser- bzw. Radiofrequenztherapie wird ein Lichtleiter in die betroffene Vene eingeführt, um diese durch Laser ohne einen zusätzlichen Hautschnitt zu verschließen. Die Schaumsklerosierung dient wie die endovenöse Lasertherapie dem Verschluß größerer Venen. Im Unterschied zur "normalen" Sklerosierung wird statt einer Flüssigkeit ein Schaum in die Vene gespritzt. Dies führt zu einer besseren Benetzung der Venenwand, wodurch größere Venen mit einer höheren Erfolgsrate verödet werden können. Die Verödung mit Verödungsflüssigkeiten findet weiterhin bei kleinsten Krampfadern (Besenreisern) und mittelgroßen (reticulären) Krampfadern Anwendung.
Prof. Thomas M. Proebstle aus Heidelberg berichtete über die Langzeitergebnisse der endovenösen Lasertherapie, die seit etwa 5 Jahren in Deutschland angewendet wird. In den Anfangsjahren dieser Behandlungsmethode wurden noch Wiederöffnungsraten von 20% innerhalb von 6 Monaten nach der Therapie beobachtet. Wiedereröffnung bedeutet in diesem Zusammenhang einen Misserfolg, da sich das verödete Blutgefäss wieder geöffnet hat. Prof. Proebstle konnte bei Verwendung eines Laser mit 30W Ausgangsleistung jedoch zumindest für die ersten drei Monate die Verschlussrate auf 100% anheben. Verschlussrate bedeutet in diesem Fall einen Behandlungserfolg, da die Krampfader erfolgreich "verschlossen" werden konnte. Für die ersten behandelten Patienten in den Jahren 2001 und 2002 lag die Verschlussrate nach ein, zwei und drei Jahren noch bei 89%, 74% und 55%. Es sei allerdings anzumerken, so Prof. Proebstle, dass die meisten Patienten mit einer Wiederöffnung der behandelten Vene dennoch keine Beschwerden haben. Zumeist handele es sich lediglich um einen im Ultraschall festzustellenden Befund.
Frau Dr. Felizitas Pannier beschrieb die möglichen Komplikationen nach endovenöser Lasertherapie. Schmerzen entlang der behandelten Vene treten nach ihren Angaben in ca. 50% der Fälle auf. Blutergüsse sind ebenfalls häufig. Nervenschädigungen werden in einem Zehntel der Fälle beschrieben. Die wichtigste Komplikation, so Fr. Dr. Pannier, sei jedoch die Beinvenenthrombose, deren Häufigkeit mit 1% angegeben wird.
Dr. Franz Xaver Breu widmete sich in seinem Vortrag den Komplikationen und unerwünschten Wirkungen der Verödungsbehandlung von Krampfadern (Sklerotherapie). Die häufigste unerwünschte Wirkung sei die Farbeinlagerung im Verlauf der verödeten Venen. Für die Schaumsklerosierung gibt Breu eine Häufigkeit von 17% an. Farbeinlagerungen kommen jedoch auch auch bei "normalen" Verödungen in 7-31% der Fälle vor, und können im Einzelfall bis zu 2 Jahren anhalten.
Quellen: T.M. Proebstle: Langzeitergebnisse der endovenösen Lasertherapie; F. Pannier, E. Rabe: Komplikationen nach endovenöser Lasertherapie; F.X. Breu: Komplikationen und unerwünschte Wirkungen der Sklerotherapie- Vermeidung und Therapie. Vasomed 18. Jahrgang 1/2006 14-20
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