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Gefäßerkrankungen: Woran erkennen? Welche Behandlung?

7. Oktober 2015 - Dr. Uwe Schwichtenberg

Am 26. September 2015 lud die Universitätsklinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie in Heidelberg zum Tag der offenen Tür ein: Wie hält man seine Gefäße gesund? Was tun bei Durchblutungsstörungen der Beine? Welche Behandlungsmöglichkeiten empfehlen sich bei Krampfadern? Professor Dr. Dittmar Böckler, Ärztlicher Direktor der Klinik, gewährte einen Blick hinter die Kulissen einer Gefäßoperation, erklärt die High-Tech-Werkzeuge der Gefäßchirurgen und zeigt Filme aus dem modernen Heidelberger Hybrid-Operationssaal.

Gefäßerkrankungen beginnen schleichend, nicht erst im hohen Alter: Der Lebensstil hat maßgeblich Einfluss darauf, wie früh sich Ablagerungen in den Gefäßen bilden, diese verengen und schädigen (Arteriosklerose). Das kann im Laufe der Jahre schmerzhafte Durchblutungsstörungen in den Beinen, Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen. Risikofaktoren sind z.B. Rauchen, unbehandelter Bluthochdruck, falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. "Viele sind sich der Gefahren, die von Gefäßerkrankungen ausgehen, nicht bewusst", erklärte Professor Böckler, Leiter des Interdisziplinären Gefäß- und Aortenzentrums, in dem Patienten fachübergreifend von Gefäßchirurgen, Radiologen und Angiologen gemeinsam mit Herzchirurgen, Neurologen, Nephrologen, Diabetologen und Ernährungsmedizinern behandelt werden.

Schaufensterkrankheit, Schlaganfall und Erkrankungen der Hauptschlagader

Ein Hauptthema des Gefäßtages war die sogenannte Schaufensterkrankheit, auch periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) genannt, bei der Arteriosklerose Durchblutungsstörungen in den Beinen verursacht. Anfangs schmerzen die Beine beim Gehen, ohne Behandlung werden die Beschwerden schlimmer und treten schließlich auch in Ruhe auf. "Betroffene sollten möglichst bald einen Arzt aufsuchen", riet Professor Böckler. Denn dann können Medikamente, Gehtraining und gegebenenfalls eine Ernährungsumstellung das weitere Fortschreiten der Erkrankung verhindern bzw. verlangsamen. Im weiter fortgeschrittenen Stadium sind Katheter-Eingriff oder Operation nötig.

Arteriosklerose führt nicht nur zu Durchblutungsstörungen in den Beinen. Sind die Halsschlagadern betroffen, kann das - wie jährlich bei mehr als 30.000 Menschen in Deutschland - einen Schlaganfall verursachen. Beim Gefäßtag informierten die Experten über die frühen Anzeichen für einen Schlaganfall, wie dann behandelt wird und welche neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Behandlung einfließen. Darüber hinaus ging es um das Aortenaneurysma, eine Aussackung der Bauchschlagader. Es verursacht selten Beschwerden, kann ab einer bestimmten Größe aber einreißen. Bei einer einmaligen Ultraschalluntersuchung ab dem 65. Lebensjahr - die von den Krankenkassen allerdings nicht übernommen wird - sind die gefährlichen Aufweitungen gut zu erkennen. Inzwischen stehen verschiedene Therapieverfahren zu Verfügung, um selbst schwer erreichbare Aneurysmen zu stabilisieren.

Moderne Behandlung von Krampfadern im Kreiskrankenhaus Heppenheim

In Kooperation mit dem Kreiskrankenhaus Heppenheim bieten die Heidelberger Gefäßchirurgen auch operative Behandlungen bei Krampfadern an. Neben dem klassischen "Stripping", bei dem die Ärzte die erkrankte Vene aus dem Bein herausziehen, stehen inzwischen gleichwertige minimal-invasive Methoden zur Verfügung. Dabei wird die erweiterte Vene mit Hilfe eines Katheters ("Closure Fast Katheter") von innen durch Radiowellen erhitzt und verschlossen. Das dauert in der Regel nur wenige Minuten und kann ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Im Vergleich zum Stripping kommt es seltener zu Blutergüssen, die Schmerzen nach dem Eingriff sind geringer. Beim Gefäßtag erklärten die Mediziner, wann welches Verfahren zum Einsatz kommt. "Krampfadern sind nicht nur ein kosmetisches Problem. In den erkrankten Venen kann sich das Blut stauen und das Risiko für Thrombose oder Venenentzündungen erhöhen. Das sollte man frühzeitig prüfen und gegebenenfalls behandeln lassen", sagte Dr. Andreas Ofenloch, stellvertretender Chefarzt der Gefäßchirurgie in Heppenheim.

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg




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